Zum zweiten Mal in Folge muss sich der VfB Linz mit einem unbefriedigenden Unentschieden zufriedengeben. Nach dem 2:2 bei der SG Berod/Wahlrod/Lautzert/Oberdreis am 9. Oktober kam die Kaiserbergelf am 10. Spieltag erneut nicht über ein dürftiges Unentschieden gegen die SG Müschenbach hinaus. Ursachen waren das eigene Unvermögen vor dem gegnerischen Tor, sowie eine Klasseleistung von SG Keeper Jan Böhning. Trotz zahlreicher klarer Chancen vermochte es die Heimmannschaft nicht, das Spiel für sich zu entscheiden.
Gefälliges Spiel – aber ohne Torerfolge
Lässt man die Chancen Revue passieren, hätte der VfB Linz nach 45 Minuten mit 3:0 führen können. Zweimal Marco Jelinic und einmal Manuel Rott scheiterten aus aussichtsreichen Positionen. Immer wieder trug die Heimmannschaft ihre Angriffe ruhig und aus einer sicheren Abwehr vor. Doch so gefällig das Spiel der Schuster-Elf auch wirkte, es fehlte an Dynamik und Überraschungsmomenten, um den Gegner unter Druck zu setzen. Die SG Müschenbach ließ wenig zu und zog sich in eine massierte Deckung zurück, sobald der VfB in Ballbesitz kam.
Der Start in die 2. Hälfte war dann aber gleich in der 46. Minute verheißungsvoll. Meris Siljkovic kam aus zirka 18 Metern in halblinker Position frei zum Schuss, doch SG Keeper Böhning konnte den Ball mit den Fingerspitzen noch an die Latte lenken. Das 0:0 hatte weiterhin Bestand. Das galt dann auch nach weiteren Chancen von Manuel Rott und dem eingewechselten Michael Fiebiger. Auch wenn der Gegner zwischendurch selbst einige wenige Angriffe vortragen konnte, die spieltechnisch bessere und optisch überlegene Mannschaft blieb die Kaiserbergelf. Ihr gelang es aber an diesem Sonntag einfach nicht, daraus Kapital zu schlagen.
Fragwürdiger Platzverweis
Zu allem Überfluss kassierte die Heimmannschaft dann fünf Minuten vor Schluss noch eine gelb-rote Karte. Der bereits gelb vorbelastete Innenverteidiger Yannick Dillmann versperrte im direkten Zweikampf seinem Gegenspieler den Zugang zum Ball – nach Meinung von Schiedsrichter Ralf Volk ein taktisches Foul, das er mit der zweiten gelben Karte und somit dem Platzverweis für Dillmann ahndete. Der rieb sich ebenso wie mancher Zuschauer verwundert die Augen, denn aus einem Zweikampf um den Ball vor dem eigenen 16er ein taktisches Foul zu machen, schien doch in der konkreten Situation höchst fragwürdig zu sein. Da verlor der ansonsten souverän pfeifende Schiedsrichter kurzzeitig seine klare Linie. – Wie auch immer, Dillmann ist nun für das Auswärtsspiel beim FC Kosova Montabaur gesperrt.
Schuster unzufrieden mit der Chancenverwertung
Der Linzer Trainer Thomas Schuster klagte nach Spielende über die mangelhafte Chancenverwertung seines Teams: „Wir hatten genug Chancen, um das Spiel rechtzeitig für uns entscheiden zu können. Das müssen wir künftig besser machen.“ Von fehlender Dynamik oder zu wenigen Überraschungsmomenten wollte er nichts wissen. „Das sehe ich nicht so. Wir haben uns aus einer sicheren Abwehr heraus genügend Chancen erspielt, um das Spiel gewinnen zu können. Das hätte normalerweise für einen Sieg reichen müssen“, meinte er.
Tor: Badr Yakine
Abwehr: Finn Hennerkes, Yannick Dillmann, Finn Schlebach, Meris Siljkovic (59. Michael Fiebiger)
Mittelfeld: John Nürnberg (70. Yannic Böcking), Yannik Becker, Michael Krupp, Marco Jelinic
Angriff: Manuel Rott, Fabio Schopp (86. Theo Dech)
Schiedsrichter: Ralf Volk (Koblenz)
Zuschauer: 100
Besonderheit: Gelb-Rot gegen Yannick Dillmann wegen wiederholten Foulspiels (83.)
Archivfoto: CREATIV / Heinz-Werner Lamberz