Sowohl für den VfB Linz, als auch für den TuS Mosella Schweich hieß die Devise vor dem 21. Spieltag der Rheinlandliga: Verlieren verboten. Beide Mannschaften standen sich vor Anpfiff punktgleich gegenüber und hätten sich mit einem Sieg ein wenig Luft zu der Abstiegszone verschaffen können. In einem sehr umkämpften Spiel trennten sich beide Mannschaften mit einem leistungsgerechten 2:2 voneinander.
Kalte Dusche nach zwei Minuten
Wenn man in die Gesichter der Linzer Akteure nach Spielende schaute, sah man Enttäuschung. Klar, man hat sich im Vorhinein viel vorgenommen und wollte die Klatsche aus dem Hinspiel wettmachen. Und mit Blick auf die spannende Schlussphase, wo die Kaiserbergelf in der 90. Minute den Ausgleich erzielte, war mehr drin. Aber der Reihe nach. Die Partie begann schon gleich einem Albtraum. In der zweiten Minute konnte der VfB einen Eckball nicht konsequent klären und Mosellas Akteur Joshua Rodrigues köpfte den Ball in das lange Eck hinein. Schon ein früher Dämpfer für die Linzer Mannschaft, die sich aber nicht aufgeben sollte. Zunächst musste man sich jedoch finden, denn die Gäste aus Schweich bekamen mit dem Führungstreffer ein wenig Selbstbewusstsein, feierten sie jeden gewonnenen Zweikampf lautstark untereinander. Die erste Möglichkeit hatte Fabio Schopp nach knapp acht Minuten. Immer mehr spielte die Schuster-Elf nach vorne. In der 23. Minute wurde es dann brandgefährlich. Zunächst konnte ein Distanzschuss von Finn Schlebach abgewehrt werden, Kapitän Dillmann setzte energisch nach und legte genau auf Manuel Rott auf, der nur noch einköpfen musste. Der wichtige Ausgleich, der die Gäste auch zunächst verstummen lies. Manuel Rott hätte die Lautstärke auch ganz zu Nichte machen können, als er nach toller Vorlage von Michael Fiebiger im 1-gegen-1 gegen Mosella Keeper Leon Gerhard scheiterte. Auf der anderen Seite hatte der VfB ebenso Glück. Jan Lück nahm den Ball nach einem Rückpass aus versehen in die Hand, woraus ein indirekter Freistoß knapp an der Fünf Meter für Mosella resultierte. Dieser wurde jedoch abgewehrt. Lück machte seinen Aussetzer kurze Zeit später wieder gut, als er einen tückischen Chip Versuch über die Latte lenkte. Mit einem leistungsgerechten 1:1 ging es zum Aufwärmen in die Kabinen.
VfB läuft erneutem Rückstand hinterher
Die zweite Hälfte sollte nicht weniger turbulent werden. Zunächst gab es eine strittige Elfmeter Situation für den VfB Linz. Milot Juniku wurde im ersten Augenblick vom Gästekeeper zu Fall gebracht. Schiedsrichter Gregor Loosen entschied jedoch nicht auf Elfmeter zum Unmut einiger Linzer Akteure. Anhand der Videoaufnahmen im Nachhinein lässt sich nicht eindeutig aufdecken, ob es eine Berührung gab oder nicht. In Minute 63 rückten die Gäste dann wieder in den Vordergrund. Mosella setzte sich auf den Außen gut durch und brachte den Ball scharf in den Strafraum rein. Dieser konnte nochmals auf die Außenbahn gelegt und anschließend in das Tor bugsiert werden. Die erneute Führung für den Gast aus Trier. Fortan war es für den VfB Linz ein Wettrennen gegen die Uhr. Mit allen Mitteln versuchte man nun den Ausgleich zu erzielen. Kampf, Wille und der Glaube waren zu diesem Zeitpunkt auf Linzer Seite, nur das Tor fehlte. Schuster reagierte und brachte den Winterneuzugang Luca Kirschbaum in die Partie, der in der Schlussphase für Furore sorgte. Immer wieder setzte man sich an der Strafraumgrenze fest und lauerte auf Lücken. Eine Riesenchance hatte Manuel Rott auf dem Fuß, als er kurz vor der 90. Minute eine Flanke bekam, und diese anstatt auf das Tor zu bringen rüberlegte. Das war die letzte Chance auf den Ausgleich, so hörte man von der Linzer Anhängerschaft. Nicht ganz, denn in der 90.+5 gab es ein wenig Chaos im Strafraum und Luca Kirschbaum netzte mit einem satten Schuss in das lange Eck zum verdienten Ausgleich ein. Erneut brachte man die lautstarken Gäste aus Schweich zum Schweigen und man hatte sogar die Chance auf mehr. Kurz nach Wiederanpfiff hatte der eingewechselte Adis Siljkovic die Chance zum 3:2, die jedoch pariert werden konnte.
Am Ende gab es noch kleinere Meinungsverschiedenheiten zwischen beiden Teams, die aber nichts am intensiven und doch fairen Verlauf änderten. Nun hat die Kaiserbergelf zwar einen Zähler mehr auf dem Konto, so richtig sicher ist man aber weiterhin nicht. Während die Konkurrenten aus Kirchberg und Westerburg noch gegeneinander spielen, hat Trier-Tarforst verloren, aber auch noch ein Spiel weniger auf der Uhr.
Am Samstag, den 08. März 2025, reist man zur bekannten SG Westerburg. Dann auch hoffentlich wieder mit allen zurzeit Verletzten an Bord. Es braucht eine mindestens genauso kämpferische Leistung, um sich zumindest auf diesen Verfolger etwas Luft verschaffen zu können.
VfB Linz: Jan Lück, Yannick Dillmann, Yannic Böcking (86. Adis Siljkovic), Finn Schlebach, Moritz Rott, Michael Krupp, Milot Juniku, Florian Mamuti, Manuel Rott, Michael Fiebiger (69. Luca Kirschbaum), Fabio Schopp
TuS Mosella Schweich: Gerhard, Hansjosten, Ossen, Schneider, Kreber, Schleimer (75. Dick), Pitsch (58. Schmitt), Schäfer (90. Stadfeld), Frick, Pereira (80. Schwarz), Rodrigues
Schiedsrichter: Gregor Loosen (Treis-Karden)
Zuschauer: 120
Tore: 0:1 Joshua Rodrigues (3.), 1:1 Manuel Rott (23.), 1:2 Yannic Böcking (63./Eigentor), 2:2 Luca Kirschbaum (90.+5)
Fotos der Partie
©Max Jäger / @maxjaeger.raw