Der TuS Oberwinter hat die Saison in der Fußball-Rheinlandliga mit einer Heimniederlage begonnen. Gegen den VfB Linz verlor die Mannschaft von Trainer Tomas Lopez vor 250 Zuschauern nach einer wuseligen Partie mit 1:3 (1:1). Für Lopez gab es an der Niederlage nichts zu deuteln: „Das war verdient. Wir waren nicht bissig genug und haben den Ball viel zu lange gehalten.“ Gästetrainer Paul Becker war natürlich zufrieden: „Wir haben das Spiel kontrolliert und verdient gewonnen.“
Erstes Spiel in der neuen Saison – da richtet sich der Blick natürlich auch darauf, wer von den Neuen in der Anfangsformation steht. Es waren je drei auf beiden Seiten: Abdelhak Dira, René Ebersbach und Dannyking Kafunda-Beya bei Oberwinter, Torwart Lothar Hilkes sowie Tobias Schmitz und Oliver Focke bei den Gästen.
Erstes Spiel – das heißt aber auch: Noch passt lange nicht alles zusammen. So gab gleich die zweite Minute einen Eindruck davon, was da noch kommen sollte: viel guter Wille, aber noch nichts Eingespieltes. Tobias Nuhn war beim TuS schön steil geschickt worden, doch seine Hereingabe geriet zu überhastet und unpräzise (2.).
Wenn dann auch noch Unaufmerksamkeit dazukommt, wird es fatal. So dauerte es nur 17 Minuten, bis Oberwinter sich den ersten Gegentreffer in dieser Saison eingehandelt hatte. Nach einem Foul von Deniz Öztürk schalteten die Oberwinterer beim Linzer Freistoß nicht so schnell wie Benedikt Joch, der Mitspieler Eray Kizilkan gedankenschnell einsetzte, der wiederum nicht lange fackelte und aus 20 Metern unhaltbar für TuS-Torwart Benjamin Kauert zum 1:0 traf (17.).
Mag sich der TuS in dieser Szene zwar überrumpelt haben lassen, aus dem Konzept ließ er sich damit aber nicht bringen. Die Antwort folgte schnell. Nach einer Ecke von Ebersbach stieg Mirco Koll am höchsten und erzielte per Kopf den 1:1-Ausgleich (21.).
Überhaupt zeigte Ebersbach, dass er eine echte Verstärkung für Oberwinter sein kann. Während Öztürk im Mittelfeld eher blass blieb, setze der Ex-Mertener Akzente wie in der 43. Minute, als er Björn Thünker frei spielte, der aber übers Tor schoss. Was nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass beim TuS noch vieles Stückwerk blieb und speziell die Abwehr noch nicht sattelfest ist. Gerade gegen die starke Linzer rechte Seite mit Alex Kastert und Yannick Dillmann tat sich die Defensive schwer. Dass der TuS mit einem Remis in die Pause gehen konnte, hatte er nicht zuletzt Torwart Kauert zu verdanken, der gegen Kastert (20.) und Michael Krupp (35., Freistoß) toll reagierte.
Nach der Pause wurde die Partie nicht besser, Kampf und Nervosität bestimmten weiterhin das Geschehen. Chancen entsprangen eher dem Zufall, gefährlich wurde es dennoch. VfB-Torwart Hilkes fischte einen Kopfball von Öztürk gerade noch heraus (53.). Auf der Gegenseite hatte Tobias Nuhn nach einem Schuss von Oliver Focke noch auf der Linie geklärt (58.), doch wenig später gegen den Abstauber von Kizilkan zum Linzer 2:1 war dann kein Kraut mehr gewachsen (73.).
Mit dem 3:1 durch Kizilkan, erneut per Abstauber, war die Auftaktpleite für den TuS endgültig besiegelt (90.+2).
TuS Oberwinter: Kauert, Koll, Schweigert, Münch, Dira (61. Groß), Merken, Nuhn, Esbersbach, Kafunda-Beya (74. Felline), Thünker (61. Jaber), Öztürk.
VfB Linz: Hilkes, Kyrion, Kastert, Dillmann, Schmitz (65. Friese), Joch, Krupp (85. Weber), E. Becker, Kizilkan, Böcking, Focke (65. Seitz).
Schiedsrichter: Fuat Yalcinkaya (Bendorf).
Zuschauer: 250.
Tore: 0:1 Kizilkan (17.), 1:1 Koll (21.), 1:2, 1:3 Kizilkan (73., 90.+2).
Quelle: Rhein-Zeitung