Mehr Drama geht nicht! Der neutrale Fußballfan kam am gestrigen Samstagabend trotz der kalten und windigen Wetterverhältnisse voll und ganz auf seine Kosten. Dort sahen die knapp 100 Zuschauer ein packendes Rheinlandliga-Spiel mit einer dramatischen Schlussphase.

Starker Beginn und frühe Führung

Der VfB Linz reiste mit voller Kapelle nach Trier und mit dem großen Ziel, endlich in der Fremde etwas Zählbares mitzunehmen. Für den unter der Woche erkrankten Adis Siljkovic rückte Florian Mamuti in die Startelf, der nach kleineren Verletzungen in der Vergangenheit sein Startelf-Debüt feierte. Der VfB Linz startete selbstbewusst in die Partie und ging mit seiner ersten Torchance direkt in Führung. Meris Siljkovic schickte in der 11. Minute mit einem feinen Steckpass Moritz Rott auf die Reise, der den Ball kompromisslos unter die Latte zur 1:0 Führung für den VfB Linz zimmerte. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit kam Trier-Tarforst nach und nach besser ins Spiel, jedoch ohne klare Chancen zu kreieren. In der 32. Minute brachte Milot Juniku einen Trierer Spieler gefährlich nah am eigenen Kasten zu Fall. Den daraus resultierenden Freistoß schlenzte Moritz Hannappel ansehnlich zum 1:1 Ausgleich ins Linzer Tor. Die Gastgeber hätten kurz vor der Pause sogar noch in Führung gehen können, scheiterten aber unter anderem an Jan Lück, der die Situationen entschärfte.

VfB fühlt sich benachteiligt

Die zweite Halbzeit sollte es in sich haben. Die erste Chance hatte Michael Krupp, der mit einem gut getretenen Freistoß den gegnerischen Keeper zur Glanztat zwang. In der 69. Minute gab es einen Handelfmeter für die Einheimischen. Jan Lück hatte den Stürmer ausgeguckt und hielt den schwach geschossenen Elfmeter sicher fest. Kurz darauf der nächste Aufreger. Diesmal rückte der Schiedsrichter in den Vordergrund. Als Trier-Tarforst einen Freistoß ausgeführt hatte, pfiff der Schiedsrichter unmittelbar nach der Ausführung in seine Pfeife. Der Freistoß wurde klar vor der Freigabe des Schiedsrichters ausgeführt. Durch den Pfiff gab es im Linzer Strafraum Verwirrung und die Gastgeber köpften zum 2:1 ein. Eine mehr als unglückliche Entscheidung des Schiedsrichters, der dieses Spiel beeinflusste und seinen Teil dazu beitrug, dass eine unnötige Hitze in das sonst ruhige Spiel zwischen beiden Mannschaften hereinkam. Durch diesen Aufreger sah unter anderem VfB Coach Thomas Schuster wegen Meckerns die Rote Karte und auch Meris Siljkovic sah von der Bank aus die Ampelkarte, welcher bereits in der Halbzeit ausgewechselt worden war. Der VfB Linz gab jedoch nicht auf und wollte in den letzten Minuten unbedingt noch etwas Zählbares mitnehmen. Immer wieder bespielte die Kaiserbergelf die gegnerische Hälfte und hätte unter anderem durch Linus Tücke ausgleichen können.

Tore und Platzverweise in der Nachspielzeit

Bevor Schiedsrichter Schmidt die offizielle Nachspielzeit von sechs Minuten anzeigte, verwies er einen Heimspieler noch mit der nächsten Ampelkarte aufgrund eines wiederholten Foulspiels des Feldes. In der dritten Minute der Nachspielzeit dann großer Jubel auf Linzer Seite. Der eingewechselte Finn Schlebach chippte den Ball auf Bennet Lorenz, der den wichtigen und verdienten Ausgleich erzielte. Damit noch lange nicht genug. In der sechsten Minute der Nachspielzeit bekamen die Gastgeber einen Einwurf an der eigenen Strafraumgrenze nicht geklärt und schoben sich den Ball selbst ins Netz und schenkten dem VfB den groß umjubelten 3:2 Führungstreffer. Die Nachspielzeit war eigentlich abgelaufen. Doch noch immer beendete Schiedsrichter Schmidt nicht die Partie und erneut verursachte der VfB einen unnötigen Freistoß für Trier-Tarforst. Die Hereingabe aus dem linken Halbfeld segelte durch den Linzer Strafraum, wo zuletzt Tiers Heitkötter den Ball berührte, der zum 3:3 ins Tor kullerte. Die Linzer Hintermannschaft sah dort alles andere als gut aus. Von Außen gab es nach diesem Tor noch zwischen den Bänken ein paar Nicklichkeiten und Platzverweise für Offizielle und Zuschauer, weshalb der Schiedsrichter das Spiel erst in der 105. Minute abpfiff.

Abschließend betrachtet geht die Punkteteilung aufgrund der Chancen und glücklichen Situationen auf beiden Seiten durchaus in Ordnung. Der VfB Linz muss sich gerade bei Standardsituationen besser konzentrieren. Am kommenden Samstag reist der VfB Linz auf die andere Rheinseite zum Ahrweiler BC im Rahmen des ersten Spieltages der Rückrunde.

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FSV Trier-Tarforst: Merling, Quint, Schmitz, Schuch (46. Schneemilch), Arnold, Neumann (89. Gouverneur), Finsterwalder (46. Suder), Heitkötter, Hannappel (83. Herrig), Kiesewetter, Weirich

VfB Linz: Jan Lück – Yannick Dillmann (88. Bennet Lorenz), Niklas Klein (60. Finn Henrick Schlebach), Yannik Becker, Meris Siljkovic (46. Michael Krupp), Florian Mamuti, Michael Fiebiger (75. Manuel Rott), Moritz Rott, Linus Tücke (90. +7 Leon Ritz), Milot Juniku, Fabio Schopp

Schiedsrichter: Hermann Schmidt

Zuschauer: 100

Tore: 0:1 Moritz Rott (11.), 1:1 Hannappel (31.), 2:1 Suder (78.), 2:2 Bennet Lorenz (90. +2), 2:3 Arnold (90. +5, ET), 3:3 Heitkötter (90. +7)

Besondere Vorkommnisse: Jan Lück hält Handelfmeter (69.), Rote Karte für Thomas Schuster (78.), Gelb-Rote Karte für Meris Siljkovic (90. +8), Gelb-Rote Karte für Weirich (88.)

Fotos der Partie

©Max Jäger / @maxjaeger.raw