Die Bedingungen zum Auftakt in die neue Saison in der Bezirksliga Ost hätten für den VfB Linz kaum besser sein können. Ein Freitagabendspiel unter Flutlicht auf dem heimischen Kaiserberg bei angenehmen Temperaturen. Alles war angerichtet für die Kaiserbergelf, um gleich am 1. Spieltag mit einem Heimsieg die Aufstiegsambitionen zu unterstreichen. Doch der kämpferisch starke Gegner aus Höhr-Grenzhausen hatte etwas dagegen. So gab es am Ende ein Unentschieden, mit dem der VfB nur schwerlich zufrieden sein konnte.
Behäbiger Spielaufbau
Nach einer insgesamt guten Vorbereitung und dem überzeugenden Auftritt der Strünzer im Pokalspiel in Puderbach am 6. August, wollte die Kaiserbergelf auch den Meisterschaftsauftakt erfolgreich gestalten. Bereits in der 3. Minute gab es einen Freistoß aus 20 Metern, doch Meris Siljkovic traf nur die Latte, anschließend konnte der Gäste-Keeper Philip Gelhard – von dem später noch die Rede sein wird – den Ball klären.
Danach verflachte das Spiel der Heimmannschaft schnell. Vorsichtig, oder auch wahlweise zu behäbig und langsam, bauten die Linzer ihr Spiel auf. Der Gegner konnte sich gut darauf einstellen, machte die Räume eng und stellte den VfB vor große Probleme. Die Kaiserbergelf erspielte sich kaum Chancen und zeigte ihrerseits Schwächen in der Absicherung. So eroberte der Gegner in der eigenen Hälfte den Ball, schickte den schnellen Stürmer Samet Sögunmez in den freien Raum und erzielte in der 14. Minute die 1:0 Führung. Jan Lück, der Rückkehrer im Linzer Tor, war im 1:1-Duell chancenlos.
Ausgleich nach einer Ecke
Linz zeigte sich anschließend verunsichert, musste noch zwei weitere gefährliche Angriffe von Höhr-Grenzhausen zulassen und kam selbst nicht mehr gefährlich vors Tor. Es fehlte an Ideen und Spritzigkeit. Und dennoch fiel der Ausgleich für die Heimmannschaft nach einer Ecke in der 37. Minute. Meris Siljkovic schlug den Eckball flach in den 16er, wo er an Freund und Feind vorbeirutschte und Michael Fiebiger erreichte, der frei vor dem Tor stand und nur noch einschieben musste.
Die Erleichterung war spürbar, das Tor aus dem Nichts machte Hoffnung für die 2. Spielhälfte. In der zeigte der VfB dann ein anderes Gesicht und erspielte sich Chance um Chance. Doch der Gegner zog sich immer weiter zurück, verteidigte geschickt und ließ der Kaiserbergelf wenig Raum und Zeit für klare Abschlüsse. Und dennoch gab es die mit zunehmender Spieldauer immer häufiger. Doch nahezu unüberwindbar wirkte bei diesem Spiel der bereits erwähnte Torhüter Philip Gelhard, der einen Sahnetag erwischt hatte und eine Torchance nach der anderen vereitelte. Allein in den letzten zehn Minuten hielt Gelhard Bälle von Manuel Rott, Fabio Schopp und Finn Schlebach, die alle gefährlich aufs Tor kamen. Zum Schluss war es dann nochmals der Querbalken, der nach einem Schuss von Moritz Rott den späten Sieg der Kaiserbergelf verhinderte.
Fehlende Effizienz vor dem Tor
Also alles wie im Vorjahr? Auch damals begann die Saison mit einem 1:1 unter Flutlicht auf dem Kaiserberg. Der Linzer Trainer Thomas Schuster wollte keine Parallelen ziehen. Er verwies darauf, dass es seiner Elf gelungen sei, gegen so eine massierte Abwehr immer noch genügend Chancen für einen Sieg herauszuspielen. Doch die fehlende Effizienz vor dem Tor kritisierte er ebenso, wie den behäbigen Spielaufbau in Halbzeit eins. Auf der Mängelliste standen an diesem Abend zu viele technische Fehler, die teilweise mangelhafte Präzision und Passschärfe. Nun heißt es für die Linzer Elf am kommenden Sonntag, 20. August, bei der SG Lautzert-Oberdreis ein anderes Gesicht zu zeigen.
VfB Linz: Jan Lück, Moritz Rott, Yannick Dillmann, Michael Fiebiger, Yannic Böcking, Yannik Becker, Meris Siljkovic, John Nürnberg (46. Finn Schlebach), Fabio Schopp, Linus Tücke, Manuel Rott
Fotos: René Weiss