Die SG Neitersen/Altenkirchen hat in der Fußball-Rheinlandliga auch zu Hause wieder dreifach gepunktet. Nach einem 0:3-Pausenrückstand gegen den VfB Linz blies die SG im zweiten Abschnitt zur Aufholjagd und gewann durch den Siegtreffer des Ex-Linzers André Fischer in der Nachspielzeit noch mit 4:3.
VfB führt etwas glücklich mit 3:0 zur Pause
Nachdem Lukas Haubrich in den vergangenen Wochen mit etlichen Rotationen versucht hatte, den Abwärtstrend zu stoppen, schickte er diesmal die Elf vom Derbysieg gegen Malberg aufs Feld. Lediglich Julian Holzinger spielte für den angeschlagenen Simon Langemann im Sturmzentrum. Ganz anders dagegen der VfB, Trainer Paul Becker stellte seine Mannschaft gegenüber dem 1:1 gegen Oberwinter auf gleich fünf Positionen um. Dies schien zunächst Wirkung zu zeigen. Die Gäste kamen besser in die Partie und Eray Kizilkan traf nach sieben Minuten nur den Pfosten. Fünf Minuten später nutze Mario Seitz ein Missverständnis in der Abwehr der Westerwälder eiskalt zum 0:1 aus (12.).
Danach bestimmten zwar die Gastgeber das Geschehen, nutzten die durchaus vorhandenen Chancen aber nicht. Der VfB zeigte sich dagegen effektiv in der Chancenverwertung. Nach einem unnötigen Foul von Johannes Kühne an Michael Fiebiger verwandelte Yannik Becker den Freistoß aus 18 Metern direkt zum 0:2 (28.). Damit nicht genug: Kurz vor der Pause sah die SG-Abwehr nach einem langen Ball erneut nicht gut aus. Manuel Rott hatte Platz und Zeit, zum 0:3 einzuschieben.
„Wir haben in der ersten Hälfte auch keinen schlechten Fußball gespielt, aber die Fehler die wir gemacht haben, haben wir dem Gegner auf dem Silbertablett serviert“, lautete das Halbzeitfazit von Haubrich. Ähnlich sah das Gästetrainer Paul Becker. „Wir führten sicherlich etwas glücklich mit 3:0 zur Pause, aus vier Chancen machen wir drei Tore. Neitersen hat dagegen seine Möglichkeiten liegen gelassen.“ Auf die Palme brachte Becker dagegen das, was seine Mannschaft nach dem Seitenwechsel machte. „Wir hatten hundertprozentige Chancen, um auf 4:0 und 5:0 zu stellen, dann ist die Partie gelaufen“, ärgerte er sich, dass seine Elf die Effektivität vor dem Tor aus dem ersten Durchgang nun nicht mehr zeigte.
Offener Schlagabtausch nach dem Wechsel
Nach gut einer Stunde bliesen die Hausherren zur Aufholjagd. In Marco Scholz und Simon Langemann kamen zwei frische Offensivkräfte, und Scholz bereitete auch direkt den Anschlusstreffer durch Julian Holzinger vor (57.). Fünf Minuten später lenkte der VfB-Keeper Lothar Hilkes einen Schuss von André Fischer noch an den Pfosten, nur eine Minute später gewann Fischer das Duell gegen Hilkes und traf zum 2:3 (64.). Der Augleich fiel schon 60 Sekunden später durch Florian Dietz nach Vorarbeit von Langemann. Die SG wollte jetzt den Sieg, Scholz traf aus 25 Metern jedoch nur die Latte (73.). Aber auch die Gäste besaßen noch Chancen, das Siegtor zu erzielen. Ein Freistoß von Seitz flog knapp am Tor vorbei (80.), und Christian Roscher klärte einen Schuss von Manuel Rott in höchster Not (88.).
Der finale Schuss ins Glück gelang den Kombinierten: Den Schuss von Dietz konnte Alexander Kastert noch auf der Linie klären, den Nachschuss versenkte Fischer zum umjubelten 4:3-Siegtreffer (90. + 1).
„Die Jungs haben Moral bewiesen. Schon in der Pause hat man gemerkt, dass die Mannschaft noch daran geglaubt hat, die Partie drehen zu können. Sinnbildlich dafür ist, dass das Tor dann mit der letzten Aktion fällt“, sagte Haubrich. „Mit unserem Abwehrverhalten hat man dann auch verdient zu verlieren“, ärgerte sich Paul Becker.
SG Neitersen: Redel – Wiemer, Roscher, Kühne, Berger – Heuten (55. Scholz), Molzberger – Dietz, Hees (55. Langemann), Fischer – Holzinger (76. Gahlmann).
VfB Linz: Hilkes – Kastert, Dillmann, Joch, Aslan (85. Kyrion) – Yannik Becker, Eric Becker – Seitz, Kizilkan (85. Focke), Manuel Rott – Fiebiger (65. Moritz Rott).
Schiedsrichter: Henning Reif (St. Sebastian).
Zuschauer: 120.
Tore: 0:1 Mario Seitz (12.) , 0:2 Yannik Becker (28.), 0:3 Manuel Rott (43.), 1:3 Julian Holzinger (57.), 2:3 André Fischer (63.), 3:3 Florian Dietz (64.), 4:3 André Fischer (90. + 1).
Quelle: Rhein-Zeitung