Der VfB Linz musste am 27. Spieltag der Rheinlandliga eine klare 1:5 Klatsche gegen den SV Rot-Weiß Wittlich hinnehmen. In einer zunächst ausgeglichenen Partie präsentierte sich Wittlich effizienter vor dem Tor und nutzte mehrere gravierende Fehler des VfB Linz eiskalt aus.
Individuelle Fehler doppelt bestraft
Dabei hatte sich die Mannschaft viel vorgenommen. Trainer Thomas Schuster nahm zwei personelle Änderungen im Vergleich zur Partie gegen Bitburg vor. Für den rot gesperrten Finn Schlebach rückte Milot Juniku die Start-11 und Luca Kirschbaum startetet für Florian Mamuti. Die erste Gelegenheit gehörte dem Gastgeber nach acht Minuten. Eine Hereingabe von Wittlichs Topstürmer Yannick Lauer klärte Meris Siljkovic noch vor der Linie. Kurz darauf wurde auf der anderen Seite Manuel Rott auf die Reise geschickt, sein Abschluss geriet jedoch zu unplatziert. In Minute 26 leistete sich der VfB dann seinen ersten gravierenden Fehler im Spiel. Milot Juniku vertändelte leichtsinnig den Ball im Mittelfeld, Wittlich schaltete schnell um und spielte den Ball auf die Außen. Die Direktabnahme traf zunächst den Außenpfosten, jedoch landete der Ball bei Matthias Heck, welcher souverän ins lange Eck abschloss. Ein mehr als vermeidbares Gegentor für die Linzer, die sich bis dato ordentlich präsentierten. Fortan leistete sich die Kaiserbergelf immer wieder einfache Ballverluste und konnte keine klaren Offensivakzente mehr setzen. In der 38. Minute bewahrte Schlussmann Jan Lück seine Farben mit einer Glanzparade noch vor dem 2:0. Machtlos war Lück kurze Zeit später, als sich die Linzer erneut im Spielaufbau einen Fehlpass leisteten und Wittlich diesen gnadenlos mit dem 2:0 bestrafte.
Schopp bringt nur kurz Hoffnung zurück
Nach dem Seitenwechsel kam Linz zunächst besser ins Spiel, wirklich zwingende Torchancen hatte man aber nicht. In Minute 72 verkürzte die Elf von Trainer Thomas Schuster durch einen von Fabio Schopp verwandelten Foulelfmeter auf 2:1. Doch anstatt das Momentum für sich zu nutzen, unterliefen dem VfB weitere individuelle Fehler. Meris Siljkovic spielte den Ball ohne Gegnerdruck direkt in die Füße eines Wittlicher Spielers. Lück parierte den Abschluss zunächst, doch der darauffolgende Abpraller landete erneut bei Kevin Arbeck, der das 3:1 erzielte und damit die Aufholjagd des VfB schnell zunichte machte. Wittlich erhöhte im weiteren Verlauf auf 5:1 und ließ damit keine Zweifel am Heimsieg aufkommen.
Kurz nach dem 4:1 kassierte Linz dann noch einen fragwürdigen Platzverweis. Vorausgegangen war eine Situation, in der der Ball ins Seitenaus gegangen war. Sowohl Schiedsrichter Dominik List als auch sein Assistent an der Seitenlinie zeigten Einwurf für Linz an. Wittlich bekam dies aber nicht mit und führte den Einwurf zur Verwirrung aller Linzer Akteure selbst aus. Wittlich spielte schnell nach vorne und erzielte das 4:1. Auf Nachfrage einiger Linzer Spieler zückte Dominik List sofort die gelben Karten aus seiner Tasche und verteilte diese, unter anderem an Yannik Becker. Dieser nahm die gelbe Karte lediglich mit einem Grinsen hin und bekam daraufhin die zweite gelbe und folglich die rote Karte zu sehen. Eine nicht spielentscheidende, aber klare Fehlentscheidung des Unparteiischen, zu der man hätte stehen müssen. Somit muss Thomas Schuster für das kommende wichtige Heimspiel gegen Vordereifel auf Becker verzichten.
Nur noch zwei Zähler beträgt der Abstand auf die Abstiegszone. Der VfB Linz sollte umgehend punkten und am besten dreifach, um den Abstand möglichst zu vergrößern und nicht wieder in die rote Zone abzurutschen. Die Partie gegen die SG Vordereifel wird am kommenden Sonntag, um 15 Uhr, auf dem heimischen Kaiserberg angestoßen.
SV Rot-Weiss Wittlich: Berhard, Harig, Rizvani (52. Wollny), Saim (67. Rashidi), Kahyaoglu, Stefan, Klein, Habbouchi (82. Tonner), Heck, Ercan (87. M. Arbeck), Lauer (75. K. Arbeck)
VfB Linz: Jan Lück, Niklas Klein, Milot Juniku, Yannick Becker, Adis Siljkovic (59. Florian Mamuti), Meris Siljkovic, Manuel Rott (59. Linus Tücke), Michael Krupp, Moritz Rott (87. Can Sahlan), Fabio Schopp, Luca Kirschbaum
Schiedsrichter: Dominik Link (Bingen)
Zuschauer: 170
Tore: 1:0 Matthias Heck (26.), 2:0 Ralf Rizvani (42.), 2:1 Fabio Schopp (72./Foulelfmeter), 3:1 Kevin Arbeck (78.), 4:1 Jonas Tarik Ercan (80.), 5:1 K. Arbeck (90.)
Besonderheiten: Gelb-Rote Karte für Yannik Becker (81.)
Fotos der Partie
©Max Jäger / @maxjaeger.raw