Das waren ebenso wichtige wie überraschende drei Punkte: Der VfB Linz gewann am 12. Spieltag der Rheinlandliga stark ersatzgeschwächt mit 2:1 gegen den bisherigen Tabellenzweiten, die SG 2000 Mülheim-Kärlich, und verschaffte sich mit Blick auf das Tabellenende wieder etwas Luft.

Co-Trainer reaktiviert

Leicht verunsichert ging die Kaiserbergelf ins Spiel gegen den Favoriten Mülheim-Kärlich. Die neu zusammengestellte Innenverteidigung mit Milot Juniku und dem reaktivierten Co-Trainer Yannic Böcking musste sich zunächst finden. Ebenfalls neu im Team: Torwart Jan Lück und Stürmer Bennet Lorenz, der erstmals in der Startelf stand. Doch es dauerte nicht allzu lange, bis die Linzer Elf ihren Rhythmus fand. Vereinzelt gelang es, die gegnerischen Reihen zu überspielen und vor dem Gästetor zu Abschlüssen zu kommen. 

Sie SG hingegen spielte zunächst abwartend und lauerte auf Fehler des Gastgebers. So war es dann auch die SG, die die erste klare Torchance hatte. Pascal Steinmetz setzte sich geschickt am linken Flügel durch und zog aus halblinker Position im Strafraum ab, doch die Latte verhinderte die Führung der Gäste.

Halbzeitführung nach Handelfmeter

Dieser einen Chance der Gäste standen drei bis vier der Heimmannschaft gegenüber, die jedoch nicht zwingend genug waren, um in Führung zu gehen. Das änderte sich dann kurz vor der Halbzeit. Nach einer Flanke von links in den Strafraum bekam Mülheims Abwehrspieler Jan Collet den Ball an die Hand: Elfmeter. Adis Siljkovic schnappte sich den Ball und versenkte sicher zur Pausenführung.

Wer nun gedacht hatte, die Gäste würden nach dem Wechsel das Spiel an sich ziehen und Druck machen, sah sich getäuscht. Die Kaiserbergelf verlagerte das Geschehen immer wieder vor das gegnerische Tor. In der 60. Minute dann das 2:0 für Linz. In Folge einer Freistoßflanke in den gegnerischen Strafraum landete der abgewehrte Ball bei Meris Siljkovic. Dieser fackelte nicht lange und zog aus 17 Metern stramm ab. Der gegnerische Keeper konnte den Ball nicht festhalten und ließ abprallen: Fabio Schopp war sofort zur Stelle und versenkte den Ball zum 2:0.

Parallelen zur Begegnung im Jahr 2010

Plötzlich hatte Linz Oberwasser. Und aufmerksame Zuschauer, die den Social-Media-Auftritt des VfB bei Instagram verfolgen, mussten plötzlich an das Fundstück der Woche von Max Jäger denken. Der hatte in seiner Vorberichterstattung in der Vorwoche an ein Spiel der SG Mülheim-Kärlich in Linz aus der Saison 2010/2011 erinnert. Da verloren die Gäste ebenfalls. Ein Grund damals: zwei Platzverweise für die Gastmannschaft.

Dieses Mal war es nur einer. Der bereits Gelb verwarnte Lauro Männchen unterband die schnelle Ausführung eines Linzer Freistoßes im Mittelfeld und kassierte dafür Gelb-Rot. Sicher eine harte Entscheidung, aber eine regelgerechte. Das passierte in der 55. Minute, wenige Minuten vor dem 2:0. 

Anschlusstreffer in Unterzahl

In der Folge versuchte die Kaiserbergelf das Spiel breit zu machen und Gegner laufen zu lassen. Das gelang allerdings nur bis zur 75. Minute. Da erzielte Christoph Fritsch nach einem langen Freistoß in den Strafraum aus dem Gewühl heraus den Anschlusstreffer. Sofort schaltete Mülheim-Kärlich in den Angriffsmodus und versuchte auch in Unterzahl das Spiel zu machen, um den Ausgleich zu erzielen. 

Das hätte der VfB in der 77. Minute direkt im Keim ersticken können. Aber ein Kopfball des völlig frei stehenden Milot Juniku von der Fünfmeterraum-Linie, nach einem weiten Freistoß, verfehlte das Ziel. So erwartete die über 220 Zuschauer eine spannende Schlussphase. Letztendlich ließ die Heimelf aber nichts mehr anbrennen und gewann am Ende nicht unverdient mit 2:1.

VfB Linz: Jan Lück – Milot Juniku, Meris Siljkovic, Yannic Böcking, Moritz Rott – Yannik Becker, Linus Tücke (89. Florian Mamuti), Michael Krupp, Fabio Schopp (90. Michael Fiebiger) – Bennet Lorenz (85. Leon Ritz), Adis Siljkovic (82. Remzi Can Sahlan)

SG Mülheim-Kärlich: Wall, Fritsch, Moosakhani, Wilmsmann, Aretz, Jacobs, Steinmetz, Collet (65.Fuß), Männchen, Ternes, Platzek (70. Heuser)

Schiedsrichter: Fabian Mohr

Zuschauer: 220

Tore: 1:0 (45., HE) A. Siljkovic, 2:0 (60.) Schopp, 2:1 (75.) Fritsch

Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Männchen (55.)

Video Highlights der Partie

Fotos der Partie

©Max Jäger / @maxjaeger.raw