Da war es dann plötzlich, das eine schlechte Spiel. Der VfB Linz musste sich beim Abstiegskandidaten TuS Niederahr nach einer wilden Schlussphase mit einem 3:3 zufrieden geben. Dabei sah es bis zur 90. Minute noch nach einem sicheren Sieg aus. Denn trotz eines Spiels, bei dem für Linz wenig zusammenlief, führte die Kaiserbergelf noch in der 90. Minute mit 3:1. Dann ging plötzlich die Ruhe verloren. Der Anschlusstreffer zum 2:3 (90. + 1) sorgte für große Hektik, Abspiele erfolgten überhastet, unnötige Fouls passierten. Plötzlich stand es 3:3 (90. + 3.) und der Schlusspfiff ertönte. Ein herber Verlust von zwei Punkten, die in der Endabrechnung weh tun können.
Volle Konzentration auf die letzten vier Spiele
So richtig erklären konnte diese Schlussphase unmittelbar nach Spielende niemand – umso größer war die Freude auf Seiten der TuS Niederahr, der bis zum Schluss an sich glaubte. Die Enttäuschung auf der Linzer Seite bei Spielern und Trainer war riesengroß, hatte das Team sich doch seit Jahresbeginn mit zahlreichen überzeugenden Spielen und verdienten Siegen in eine hervorragende Ausgangsposition im Kampf um den Aufstiegsplatz in der Bezirksliga Ost gebracht. Die hohe Belastung der vielen Spiele im 3-Tage-Rhythmus, verletzungsbedingte Umstellungen in der Abwehr vor dem Spiel und in der Halbzeit führten dann ganz am Ende wohl doch zu Unkonzentriertheiten, die ausgemerzt schienen und zuletzt in der Hinrunde vorkamen.
Doch die Hoffnung stirbt zuletzt. Jetzt heißt es für Trainer Behar Prenku seine Mannschaft wieder aufzurichten, die volle Konzentration auf die letzten vier Spiele zu richten und weiter an das große Ziel zu glauben. Auch andere Mannschaften aus der Spitzengruppe mussten zwischenzeitlich Federn lassen und haben selbst auch noch schwere Spiele. Die Bilanz für alle wird erst am letzten Spieltag gezogen. Und wer weiß jetzt schon, welchen Tabellenplatz die Kaiserbergelf nach den direkten Duellen mit Emmerichenhain (15. Mai), Ahrbach (22. Mai) und Ellingen (29. Mai) sowie am letzten Spieltag in Wallmenroth (4. Juni) einnimmt?
Doppelpack von Linus Tücke reichte nicht
Die Vorgeschichte zum 3:3 ist schnell erzielt. Die Prenku-Elf tat sich von Beginn an schwer, ging aber aus dem Nichts mit 1:0 durch Mario Seitz in der 7. Minute in Führung. Es folgten zahlreiche vergebene Chancen vor dem gegnerischen Tor, unerklärliche Abspielfehler im Mittelfeld und Unsicherheiten in der Abwehr. Dennoch hielt das 1:0 bis zur 63. Minute, dann fiel nach einem Freistoß der Ausgleich.
Linz rannte weiter an, erspielte sich Chancen, wirkte aber ein wenig müde und unkonzentriert. Mit der Einwechslung von Linus Tücke in der 75. Minute schien dann der Bann gebrochen. Binnen zwei Minute schnürte der Mittelfeldspieler einen Doppelpack und brachte seine Mannschaft mit 3:1 in Führung. Der Rest des Spielverlaufs ist bereits beschrieben – siehe oben …
Für den VfB Linz spielten gegen TuS Niederahr
Tor: Jan Lück
Abwehr: Finn Hennerkes (75. Linus Tücke), Yannick Dillmann, Yannic Böcking, Marco Jelinic (46. Jardel Miezi)
Mittelfeld: Mario Seitz (75. Endrit Baftija), Michael Krupp (71.), Yannik Becker, Leonor Tolaj
Angriff: Manuel Rott, Manuel Simons
Archivfoto: Rene Weiss