Fußballer jeder Spielklasse kennen das: Wenn das berühmt, berüchtigte Momentum da ist, dann läuft es, wenn nicht, geht gar nichts. Der VfB Linz kann ein Lied davon singen. Im Heimspiel gegen Kosova Montabaur fehlte das Momentum bis zur 62. Spielminute, danach spielte sich die Kaiserbergelf geradezu in einen Rausch und fertigte den Gegner mit 6:1 ab. Und das mit nur zehn Spielern, weil es zum Ende der ersten Halbzeit einen Platzverweis für die Heimmannschaft gab.
Erneut ein Rückstand
In Halbzeit eins lief beim Freitagabend-Spiel für die gastgebende Mannschaft aus Linz nicht viel zusammen. Das Angriffsspiel wurde sehr behäbig vorgetragen, Tempowechsel fehlten, so dass die Gäste aus Montabaur kaum Probleme hatten, ihr Tor sauber zu halten. Und so kam es, wie es kommen musste: Nach einem Eckstoß in der 24. Minute lagen die Gäste plötzlich mit 1:0 in Führung, weil Jakob Bender ungedeckt einköpfen konnte.
Anschließend bemühte sich Linz zwar um den Ausgleich, große Gefahr konnte die Kaiserbergelf vor dem gegnerischen Tor aber nicht erzeugen. Zu allem Überfluss wurde dann noch Michael Fiebiger in der 44. Minute mit gelb-rot vorzeitig in die Kabine geschickt.
Leistungsexplosion in Hälfte zwei
Dort wurde es dann richtig laut, Trainer Thomas Schuster forderte seine Mannschaft auf, endlich ein druckvolles Angriffsspiel zu entwickeln. Seine Worte fanden Gehör. Zwar dauerte es noch bis Moritz Rott in der 62. Minute endlich den Ausgleich erzielte, aber danach gab es kein Halten mehr. Die verbliebenen zehn Linzer Spieler legten sich ins Zeug und produzierten eine Chance nach der anderen. Die weiteren Tore von Fabio Schopp (71. Minute), Finn Schlebach (77.), Predaq Vucic (81.), erneut Fabio Schopp (81.) und Mario Seitz (88.) fielen dann beinahe wie von selbst. Dabei war ein Tor schöner als das andere. Hervorzuheben ist hier der Fernschuss von Finn Schlebach aus knapp 30 Metern, der in die Auswahl zum Tor des Monats gehört.
Voller Einsatz und voll Überzeugungskraft sind gefragt
Jetzt gilt es für die Linzer, dieses Momentum mitzunehmen in die nächsten Begegnungen. Erneut hat die Kaiserbergelf gezeigt, wozu sie fähig ist, wenn es einmal läuft. Bereits am Freitag, 5. Mai, in Ahrbach kann der VfB unter Beweis stellen, wie spiel- und willensstark die Mannschaft ist. Als Tabellenführer hat die Schuster-Elf alles selbst in der Hand.
Tor: Peter Stegemann
Abwehr: Moritz Rott, Yannick Dillmann, Finn Schlebach, Meris Siljkovic (46. Marco A. Jelinic)
Mittelfeld: Yannik Becker, Michael Krupp, Adis Siljkovic (46. Yannic Böcking)
Angriff: Manuel Rott (67. Predaq Vucic), Fabio Schopp (83. Mario Seitz), Michael Fiebiger
Fotos: René Weiss