Eigene Fehler sind eigene Fehler. Binsenweisheit! Fehler kommen vor, sie müssen aber ab jetzt dringend reduziert werden, sonst rutscht der VfB Linz in der Rheinlandligatabelle noch weiter ab. Nach der 3:1 Niederlage bei der SG Vordereifel Müllenbach belegt die Kaiserbergelf nach elf Spieltagen Platz 14, den letzten Nichtabstiegsplatz in der Tabelle.
Zu viele „unforced Errors“
Zurück zu den Fehlern. Es ist aktuell schon schwierig genug mit den selbst produzierten Fehlern zurechtzukommen, beziehungsweise gegen sie anzuspielen. Noch schwieriger wird es, wenn zu eigenen „unforced Errors“ noch zweifelhafte Entscheidungen des Schiedsrichters hinzukommen: Während Marc Schiry (der Schiedsrichter heißt wirklich so) in der ersten Halbzeit eine „lockere Linie“ verfolgte und viele grenzwertige Aktionen auf beiden Seiten laufen ließ, pfiff er in der 2. Halbzeit plötzlich kleinlich. Die Leidtragenden: letztendlich beide Mannschaften. Der Spielfluss ging verloren, beide Mannschaften wurden nach äußerst strittigen Entscheidungen dezimiert und das Spiel „zur Beruhigung“ für sieben Minuten unterbrochen. Das mag dem Regelwerk entsprechen, war aber letztendlich wenig souverän.
Kurz nachdem die Kaiserbergelf den Anschlusstreffer zum 1:3 erzielte, wurde der Linzer Kapitän Niklas Klein in der 52. Minute nach einer vermeintlichen Tätlichkeit vom Platz gestellt. Wenn überhaupt, hätte es hier auch eine gelbe Karte getan. Klein wurde gefoult, hatte sich mit seinem Gegenspieler verhakt, wollte aufstehen und trat nach Ansicht des Schiedsrichters seinem Gegenspieler, der bereits wieder stand, dabei in den Unterleib: glatt rot! Die Zuschauer rieben sich verwundert die Augen, Unruhe kaum auf. Das Spiel wurde nach dem DFB Stopp-Konzept für sieben Minuten unterbrochen.
Drei Platzverweise
Jetzt kochten die Emotionen erst richtig hoch. Linz straffte sich, übernahm die Spielkontrolle und drängte mit einem Mann weniger auf das zweite Tor. Es wollte nicht fallen. Dann war es plötzlich der Müllenbacher Kapitän Mey, der meinte, sich Respekt verschaffen zu müssen. Nach einem Foul an ihm, sprang er auf, um seinem Gegenspieler „die Stirn zu bieten“. Schiedsrichter Schiry wertete das als „Kopfnuss“ und stellte ihn ebenfalls vom Platz. Beide Platzverweise waren aus Sicht der neutralen Zuschauer übertrieben. Aber nach dem ersten, hatte sich Schiry so unter Druck gesetzt, dass er auch den zweiten geben musste. Unter dem Strich: beide unnötig. Eine gezielte Ansprache zur Beruhigung hätte in beiden Fällen sicher mehr Wirkung erzielt. Souverän geht anders.
Linz war nun optisch überlegen, die SG wartete auf weitere Fehler des Gegners und versuchte Konter zu fahren. Doch gefährlich vor dem eigenen Tor wurde es für Linz vor allem immer dann, wenn eigene Fehler produziert wurden. Finn Schlebach vertändelte in der 88. Minute zunächst den Ball und konnte seinen Gegenspieler nur noch mit einem Foul stoppen: wieder glatt rot, Notbremse. Nach den maximal unglücklichen Aktionen von VfB-Keeper Clemens Johannes Möhring in der ersten Halbzeit, weiteren Abspielfehlern im Aufbau, waren es in Summe zu viele Fehler. So stand am Ende wieder eine Auswärtsniederlage, die sich das Team zu großen Teilen selbst zuzuschreiben hat. Trotz des Bemühens nach der Pause, konnte der Drei-Tore-Rückstand nicht aufgeholt werden.
SG Vordereifel: Landen, Schuwerack (63. Ja. Gorges), Michels, Mey, Schmitz (78. Conrad), Kossmann, Jo. Gorges (78. Hanke), Gerhartz (90. Nebeler), Jordan, Schmitt, Oster
VfB Linz: Clemens Johannes Möhring – Milot Juniku, Niklas Klein, Meris Siljkovic – Moritz Rott, Yannik Becker, Aleksander Zlatkov, Michael Krupp (63. Finn Hendrick Schlebach), Fabio Schopp – Adis Siljkovic (83. Michael Fiebiger), Linus Tücke (90.+1 Remzi Can Sahlan)
Schiedsrichter: Dr. Marc Schiry
Zuschauer: 250
Tore: 1:0 (16.) Mey, 2:0 (20.) Schmitz, 3:0 (30.) Mey, 3:1 (52.) Tücke
Video Highlights der Partie
Fotos der Partie
©Max Jäger / @maxjaeger.raw